Versuch einer Lokalisierung

von Christian Hinder

In der germanischen Mythologie heißt der Ort auf dem der Sigurd den Drachen Fafnir getötet hat in der EDDA: Die Gnitaheide (Die große Heide?)

Auf die Geschichte wie Sigurd den Drachen Fafnir getötet hat gehe ich nur in soweit ein, dass Sigurd dem Drachen der EDDA-Sage nach eine Grube baute. Ihm somit eine Falle stellte. Der EDDA Sage nach schlängelte sich Fafnir und war auf dem Weg zum Wasser, als Sigurd ihm die Grube baute ihn Angriff und tötete.

Wo liegt die Gnitaheide? Ist die Gnitaheide vielleicht die Senne – die große Heide? Als um 1150 der isländische Benediktiner und spätere Abt Nikulas Bergsson seinen Pilgerweg von Island über Deutschland nach Rom beschrieb, nannte er zwei Wege, die von Stade nach Mainz führen. Bei der Aufzählung der Orte, (die an dem westlicheren dieser beiden Wege, von Stade über Paderborn nach Mainz lagen), nennt Nikulas Bergsson die Gnitaheide und fügte die Worte bei:

„dazwischen ist eine Siedlung die Horus heißt, eine andere Kiliandr und dort ist die Gnitaheide, wo Sigurd den Fafnir angriff“

„Dazwischen“ heißt es bei Nikulas Bergsson gemäß seines Reiseberichts: zwischen Paderborn und Mainz. An diesem Weg von Stade-Verden-Minden nach Paderborn aber liegt die Senne. Das Zeugnis des Abtes Nikulas Bergsson, der den Kampf auf der Gnitaheide als Tatsache, nicht als Sage erwähnt, gewinnt an Gewicht durch seinen Kontakt mit dem Kreis der zwei isländischen Bischöfe Isleif und Gizur, die beide in ihrer Jugend jahrelang im Kloster zu Herford studiert hatten und gewiss in ihrer Heimat von dem berühmten Kampfplatz in Saxland berichtet haben dürften. Weiter nachzulesen bei: Otto Höfler, Titel: Siegfried, Arminius, und der Nibelungenhort

Von einem skandinavischen Touristen berichtet folgende, vom Hamelner Heimatforscher Timmermanns überlieferte Sage:

„König Gylfi stieg nach der Sage [nach der alten schwedischen, aufgezeichneten Sage, die Timmermann kannte bzw. besaß] nach Niflheim hinab, um von den Zwergen Näheres über die Götter und deren Wohnsitz zu erfahren. Von den Zwergen erfuhr er, dieser liege im Cheruskerlande. Gylfi begab sich auf die Reise dahin. Nach der Fahrt über die Nordsee landete er mit seinen Begleitern in der Emsmündung und wanderte von hierab allein bis zur Gnittaheide. Von hier wanderte er gegen Abend und kam an eine lange Mauer, wanderte an dieser entlang. Ehe diese zu Ende war, gelangte er an eine bewohnte Höhle, wo man ihm sagte, wohin er gehen müsse. Als die Mauer zu Ende war, erreichte er das Idafeld, dann stieg er den Hlidsgalf hinauf, wo er den Göttersitz, die Walhalla, fand.“

Alte schwedische Sage, zitiert nach Bökemeyer [2000].