Paul Höfer, * 11.3.1845; † 8.10.1914, rekonstruiert in diesem auch nach 120 Jahren keineswegs veralteten Buch den Verlauf und den Schauplatz der Varusschlacht auf Basis der verfügbaren Quellen. Fast nebenbei widerlegt er die Varusschlacht-Hypothese von Theodor Mommsen (heute Kalkriese) nach allen Regeln der Kunst. Die Gegenargumente von damals greifen noch immer.

Deshalb war es an der Zeit, dieses fast nicht mehr erhältliche und nicht mehr ausleihbare Buch wieder verfügbar zu machen:

Cover Höfer Vorne Cover Höfer Hinten

Paul Höfer (2009): Die Varusschlacht. Ihr Verlauf und ihr Schauplatz.
Neu herausgegeben von Helmut Förster, Gerhard Kroos und Andreas Otte
2. Ausgabe. 372 Seiten. Paperback
Reihe MW-Wissenschaft, Verlag Monsenstein & Vannerdat, Münster
ISBN 978-3-86582-913-9
Preis: 24,95 €

Das Buch ist gegenüber der Originalausgabe  um ein Literaturverzeichnis, ein Fundverzeichnis, eine Biographie, ein Nachwort und ein Stichwortverzeichnis erweitert.

Derzeit erhältlich im Webshop des MV-Verlags und im Buchhandel über das VLB. Bei Amazon ist es im Marketplace mit zusätzlichen Versandkosten gelistet, ohne Versandkosten in Deutschland findet es sich bei Lehmanns Buchhandlung.

Paul Höfer war Archäologe, Pädagoge und Historiker. Sein Hauptwerk ist das hier erneut vorgelegte Buch „Die Varusschlacht, ihr Verlauf und ihr Schauplatz“ erschienen 1888 im Verlag Duncker & Humblot, Leipzig. Auch nach über 120 Jahren hat es nichts an Aktualität verloren und gehört im „Varusjahr 2009“ zur Pflichtlektüre eines jeden am Thema Interessierten.

Ein verlorenes Schlachtfeld, insbesondere das mythen- und ideologienumwobene des Varus, nach 2000 Jahren wieder zu finden, ist entweder Glücksache (wie in Kalefeld) oder man muss es systematisch suchen. Das setzt ein breit gefächertes systematisches Vorgehen voraus wie es Paul Höfer in seinem Buch über die Varusschlacht methodisch entwickelt. Höfer unterzieht dank seiner profunden altphilologischen Kenntnisse die historischen Quellen einer peniblen Analyse, eben nicht nur die griechisch-römische, sondern auch die ältere (auch mythologische) und damals neuere deutsche Literatur. Er kommt dabei zu Bewertungen und Authentizitätskriterien, die auch heute noch nachvollziehbar sind. Für ihn fügen sich die antiken Quellenberichte  – mit Ausnahme des Dio-Berichtes – ergänzend und ohne Widersprüche zu einem realistischen Bild des Ablaufs und zumindest der Gegend der Varuskatastrophe nahtlos zusammen.

Höfers exakte Recherchen werden untermauert durch lokale Funde und Fundberichte, denen er gewissenhaft nachgeht, ebenso wie den damaligen Presseveröffentlichungen und Aussagen von Menschen und Amtsträgern aus der Region. Auf ausgedehnten Reisen verschafft sich Höfer einen eigenen Eindruck von Landschaft, Geologie und Entfernungen, immer mit den Augen der Römer, die militärstrategisch und logistisch gedacht und geplant haben.

Daraus setzt Höfer mosaiksteinartig ein Gesamtbild zusammen, welches er nur in Lippe als wahrscheinlich zutreffend erkennt.