Ein spekulativer Ansatz

von Christian Hinder
(Teil 5, siehe hier für Teil 4)

Es sind bis heute verschiedene Kultplätze der Germanen aufgefunden worden. Meist Moore, da hier eine Besiedlung oder Nutzung bis in die Neuzeit aufgrund der widrigen Bodenverhältnisse nur unter großen Mühen möglich war. Dadurch blieben die Opfergaben unberührt und erhalten. Moore galten für die Menschen weit bis in die Neuzeit hinein zudem als gespenstische Orte, der Aberglaube und die Phantasie blühte. Unzählige Geschichten setzen sich mit der Urangst der Menschen vor dem Moor, dem Unbekannten auseinander.

Letztendlich erst zur Zeit der Modernen, haben die Menschen durch den Torfabbau begonnen die Moore zu nutzen und allmählich ihre Angst vor dem Unbekannten überwunden. Aber bis heute bleiben Moore für den Mensch ganz eigentümliche Orte. Auch an anderen Stellen als in Mooren wurden heilige Orte eher zufällig gefunden, an denen Opferhandlungen mit Niederlegungen durchgeführt worden sind – sogar in unserer Nähe:

Hildesheim: Der Silberschatzfund am Galgenberg – Niederlegung eines Teils einer Beute als Opfergabe an die Götter vielleicht als Dank für deren Beistand. Das Tafelgeschirr aus Silber wird mit der Varusschlacht in Verbindung gebracht.

Bad Pyrmont: Fund von ca. 300 Objekten im Jahre 1863 bei einer Neufassung der Quellen in Bad Pyrmont, darunter 200 Fibeln gemischt; sog Armbrustfibeln und sog. „Soldatenfibeln“. Letztere werden so genannt weil man sie u.a. in römischen Militärlagern gefunden hat.

Es ist von zahlreichen Kulturen rund um den Globus bekannt, dass bestimmte Quellen als heilige Orte aufgesucht wurden und somit als Kultstätte dienten.