Die Logistik des Varus

Informationen zur Präsenz der Römer in Germanien

17. Januar 2009

Kalkriese auf dem Rückzug – Ein Kommentar

WB 16.01.2009

In diesem Jahr wird in Kalkriese, Detmold und Haltern an die Varusschlacht vor 2000 Jahren erinnert. In Haltern befand sich ein römisches Militärzentrum, in Kalkriese wird das Schlachtfeld vermutet und in Detmold erinnert seit 1875 das Hermannsdenkmal an den Sieg der Germanen über die Römer. Diesem Sieg wird eine welthistorische Bedeutung beigemessen. Aus diesem Grund hat auch Bundeskanzlerin Angela Merkel die Schirmherrschaft übernommen.

Und jetzt geschieht das Unglaubliche: Da selbst Verantwortliche in Kalkriese ihre These, wir sind der Ort des legendären Waffengangs, immer mehr aufweichen, kommt es zusätzlich zu einem abenteuerlichen Rückzugsgefecht, das die Mitveranstalter des Varusjahres in einen Hinterhalt locken soll. Das unverfrorene Motto lautet: Wenn wir in Kalkriese keine Varusschlacht ausgegraben haben, dann ist diese Schlacht auch nicht von historischer Bedeutung.

Hier stellt sich nun die Frage, warum Kalkriese überhaupt an den Jubiläumsveranstaltungen beteiligt ist, da man sich ja selbst in Frage stellt. Die Mitveranstalter, der Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Landesverband Lippe, sollten hier auf eine baldige Klarstellung drängen.

Ernst-Wilhelm Pape

17. Januar 2009

Neuer Streit um Varusschlacht – Zweifel an historischer Bedeutung

Von Ernst-Wilhelm Pape

Detmold (WB 16.01.2009). Der Historiker Professor Dr. Rainer Wiegels (68) hat die historische Bedeutung der legendären Varusschlacht im Jahre 9 nach Christus in Frage gestellt.

In einem Interview mit »Geo Epoche«, einem Magazin für Geschichte, bestreitet Wiegels, dass die Schlacht, in der vor 2000 Jahren die Germanen die Römer besiegten, eine Wende in der Germanienpolitik Roms bedeute. »Nicht 9 nach Christus war ein Wendepunkt, sondern 16 nach Christus«, sagte Wiegels. Anders als in vielen Schulbüchern behauptet, sei die Varusschlacht keine epochale Zäsur. Bedeutsamer als die Schlacht selbst sei ihre historische Wirkung, ihre Instrumentalisierung ab dem 16. Jahrhundert.
Weiter »

|