Promenade: „Bürgernähe“ bringt Hinweisschilder an

Mitte (mönt). Es war das Jahr 9 nach Christus, die Stadt Bielefeld gab es noch nicht, den Teutoburger Wald jedoch schon. Dort, wo heute die Promenade beim Lokal „Brandts Busch“ endet, lagerten römische Truppen. Eine Wallgraben-Anlage zeugt davon. Die Wählergemeinschaft „Bürgernähe“ will diese historische Befestigung der Römer stärker ins Bewusstsein der Bielefelder rücken. Sie brachte deswegen gestern Hinweistafeln an der Kreisgrabenanlage auf der Sparrenberger Egge an. Am Samstag, 23. Februar, wird zudem der Historiker Dr. Harald Wixforth vor Ort über den geschichtlichen Hintergrund berichten. Treff ist um 11 Uhr vor dem Hotel „Brandts Busch“.

1988 fand der Archäologe Daniel Berenger einen zunächst unscheinbar aussehenden Graben. Er begann mit einer Grabung und entdeckte einen kreisförmigen Spitzgraben von 32 Meter Durchmesser. Eine Untersuchung ergab, dass der von römischen Soldaten zur Zeit der Varusschlacht angelegt wurde.

Zweifellos handelt es sich um eine militärische Anlage, die aber wohl nicht fertig gestellt worden ist. Hinweise auf Kampfhandlungen aber wurden nicht entdeckt. Aber im Graben wurden kleine Nägel gefunden, die eindeutig als Teile von Soldatenstiefel identifiziert wurden. Auch einfache römische Münzen lagen in der Umgebung. Diese hatten Soldaten in der Regel in ihren Taschen. Es könnte sich, so die Vermutung, bei der Anlage um einen Posten der Nachrichtenübermittlung für die Römer gehandelt haben. Im Jahre 9 war der römische Feldherr Quinctilus Varus mit drei Legionen zwischen Rhein und Weser. Das Land galt als befriedet, was sich jedoch änderte, nachdem Arminius mehrere germanische Volksstämme gegen die Römer vereinigte. Es kam zur Schlacht im „saltus Teutoburgiensis“.

Die Infotafel und das Hinweisschild an der Stelle der römischen Anlage wurden von Bürgernähe gestiftet. „Wir möchten erreichen, dass sich Bielefeld den Aktivitäten des Römerjahres 2009 anschließt und durch Veranstaltungen auf die Beziehung der Römer zum Teutoburger Wald hinweist“, so Martin Schmelz von Bürgernähe.