Die Logistik des Varus

Informationen zur Präsenz der Römer in Germanien

18. August 2008

Varus-Lager an der Weser ausgegraben

Westfalen-Blatt vom 8.8.2008

Varus-Lager an der Weser ausgegraben

Archäologen: Hier war er vor der Schlacht

Porta Westfalica (WB/dk). Sensationelle Entdeckung an der Weser. »Wir haben höchstwahrscheinlich das Sommerlager des Varus gefunden, bevor er im Jahre 9 nach Christus in die Schlacht zog«, sagte gestern der stellvertretende Chefarchäologe des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, Daniel Bérenger, in Porta Westfalca (Kreis Minden-Lübbecke).

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21. Februar 2008

NW 21.02.2008 – Als die Römer in Bielefeld lagerten

Promenade: „Bürgernähe“ bringt Hinweisschilder an

Mitte (mönt). Es war das Jahr 9 nach Christus, die Stadt Bielefeld gab es noch nicht, den Teutoburger Wald jedoch schon. Dort, wo heute die Promenade beim Lokal „Brandts Busch“ endet, lagerten römische Truppen. Eine Wallgraben-Anlage zeugt davon. Die Wählergemeinschaft „Bürgernähe“ will diese historische Befestigung der Römer stärker ins Bewusstsein der Bielefelder rücken. Sie brachte deswegen gestern Hinweistafeln an der Kreisgrabenanlage auf der Sparrenberger Egge an. Am Samstag, 23. Februar, wird zudem der Historiker Dr. Harald Wixforth vor Ort über den geschichtlichen Hintergrund berichten. Treff ist um 11 Uhr vor dem Hotel „Brandts Busch“.

1988 fand der Archäologe Daniel Berenger einen zunächst unscheinbar aussehenden Graben. Er begann mit einer Grabung und entdeckte einen kreisförmigen Spitzgraben von 32 Meter Durchmesser. Eine Untersuchung ergab, dass der von römischen Soldaten zur Zeit der Varusschlacht angelegt wurde.

Zweifellos handelt es sich um eine militärische Anlage, die aber wohl nicht fertig gestellt worden ist. Hinweise auf Kampfhandlungen aber wurden nicht entdeckt. Aber im Graben wurden kleine Nägel gefunden, die eindeutig als Teile von Soldatenstiefel identifiziert wurden. Auch einfache römische Münzen lagen in der Umgebung. Diese hatten Soldaten in der Regel in ihren Taschen. Es könnte sich, so die Vermutung, bei der Anlage um einen Posten der Nachrichtenübermittlung für die Römer gehandelt haben. Im Jahre 9 war der römische Feldherr Quinctilus Varus mit drei Legionen zwischen Rhein und Weser. Das Land galt als befriedet, was sich jedoch änderte, nachdem Arminius mehrere germanische Volksstämme gegen die Römer vereinigte. Es kam zur Schlacht im „saltus Teutoburgiensis“.

Die Infotafel und das Hinweisschild an der Stelle der römischen Anlage wurden von Bürgernähe gestiftet. „Wir möchten erreichen, dass sich Bielefeld den Aktivitäten des Römerjahres 2009 anschließt und durch Veranstaltungen auf die Beziehung der Römer zum Teutoburger Wald hinweist“, so Martin Schmelz von Bürgernähe.

6. Februar 2008

Neues Römerlager entdeckt – Mittelalterliche Befestigungsanlage entpuppt sich als Römerlager

Oberode (dpa) – Eine vermeintlich mittelalterliche Ringwallanlage im Kaufunger Wald bei Oberode (Niedersachsen) hat sich als römische Militärstation entpuppt.

Das etwa 70 mal 110 Meter große ovale Befestigungswerk gehörte nach Angaben des Göttinger Kreisarchäologen Klaus Grote als Außenstelle zu dem 2003 im Werratal bei Hedemünden entdeckten großen Römerlager.

Zahlreiche Funde aus den vergangenen Monaten hätten diese These inzwischen erhärtet. Auf dem Gelände bei Oberode seien unter anderem eiserne römische Sandalennägel, ein Zelthering und Wagenteile aus Metall geborgen worden. Die Hedemündener Grabungsstelle gilt als größtes und am besten erhaltenes Römerlager in Deutschland aus der Zeit des Kaisers Augustus (27 v.Chr.-14 n.Chr).

Welche Funktion die vom Hauptlager rund 2,5 Kilometer entfernte Militärstation hatte, lässt sich nach Grotes Worten derzeit noch nicht genau bestimmen. Aufschluss sollen weitere Grabungen geben. Da viele auf dem Gelände gefundene Steine Spuren von Feuer aufweisen, sei die Station möglicherweise gewaltsam zerstört worden.

Auch auf dem Gelände des großen Römerlagers haben die Archäologen mit Hilfe von Metallsuchgeräten und bei Grabungen 2007 wieder zahlreiche Funde gemacht. Unter anderem seien rund 700 Metallobjekte aus der Römerzeit geborgen worden, berichtete Grote. Darunter befanden sich Münzen, ein Spatel für kosmetische oder medizinische Zwecke, ein Schmucknadelkopf, ein Lanzenschuh, Katapult-Pfeilspitzen sowie diverse Werkzeuge.

Der römische Feldherr Drusus hatte die Militäranlagen bei Hedemünden nach den bisherigen Erkenntnissen vor rund 2000 Jahren als Ausgangsbasis für seine Eroberungsfeldzüge Richtung Elbe genutzt.

http://www.derwesten.de/nachrichten/kultur/2008/2/5/news-21314919/detail.html

8. Juli 2007

Fall Varus: »Kriegsbeil begraben« Staatsanwaltschaft beendet Rechtsstreit um Ort der historischen Schlacht

von Ernst Wilhelm Pape

D e t m o l d / O s n a b r ü c k (WB). Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat den Rechtsstreit um den Ort der legendärenVarusschlacht im Jahr 9 nach Christus beendet.

Der Geschäftsführer der gemeinnützigen »Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH – Museum und Park Kalkriese«, Joseph Rottmann, habe zu Recht öffentliche Fördergelderbeantragt und bezogen, sagte Staatsanwalt Sven Bendheuer. Zudem habe das Museum keine Funde zurückgehalten. Nach intensiven Ermittlungen sei das Strafverfahren wegen Subventionsbetruges gegen Rottmann eingestellt worden.

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26. Mai 2007

Vorermittlungen in Kalkriese. Staatsanwaltschaft Osnabrück befragt Geldgeber

Von Ernst-Wilhelm P a p e
Detmold / Osnabrück

(Westfalen Blatt 25.05.2007). Die Staatsanwaltschaft Osnabrück hat im Fall Kalkriese Vorermittlungen wegen des Verdachts des Subventionsbetruges eingeleitet. Es werde geprüft, ob die neuen Hinweise eines Anzeigeerstatters schlüssig seien, sagte Oberstaatsanwalt Manfred Manke dieser Zeitung. Mit Geldgebern, die der gemeinnützigen „Varusschlacht im Osnabrücker Land GmbH – Museum und Park Kalkriese“ Zuschüsse gewährt hätten, würden derzeit Gespräche geführt. Varusforscher Gerhard Tiggelkamp (72) aus Bad Kreuznach hatte angegeben, dass die Kalkriese- GmbH die Bewertung von Funden zurückgehalten habe, die eindeutig belegten, dass Hermann der Cherusker (Arminus) und seine Germanen vor fast 2000 Jahren den römischen Staathalter Varus und seine Legionen nicht bei Osnabrück besiegt haben. Es gehe um die Klärung der Frage, ob man in Kalkriese zu Recht oder zu Unrecht öffentliche Fördergelder beantragt und erhalten habe. Da möglicherweise auch EU-Geld nach Kalkriese geflossen ist, hat Tiggelkamp auch das Europäische Amt für Betrugsbekämpfung über seine Hinweise informiert. Im Vorfeld der Jubiläumsfeierlichkeiten 2000 Jahre Varusschlacht im Jahr 2009 wird derzeit heftig darüber gestritten, ob die historische Schlacht im niedersächischen Kalkriese oder im Teutoburger Wald in Lippe stattgefunden hat. Die Lipper haben Kalkriese mehrfach aufgefordert, den Alleinvertretungsanspruch auf den Schlachtort aufzugeben. Zudem will der Hamburger Uniprofessor Dr. Siegfried Schoppe die Gemeinnützigkeit der Kalkriese GmbH überprüfen lassen. Für die unbewiesene Kalkriese-These seien bereits mehr als zehn Millionen Euro ausgegeben worden, sagte Schoppe. Viele Wissenschafter und Steuerzahler seien der Meinung, dass die Gemeinnützigkeit mehr der Tourismusförderung als der angeblichen wissenschaftlichen Forschung diene, schrieb Schoppe an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Merkel ist Schirmherrin der Jubiläumsfeierlichkeiten im Jahr 2009.