Die 17. Soester Nifelungen Tagung findet vom 19. bis 21. Oktober 2012 in der Tagungsstätte ev. Frauenhilfe in Soest statt.

Programm:

Freitag 19. Okt. 2012 – Soest- Tagungsstätte ev. Frauenhilfe, Feldmühlenweg 15

17 Uhr: Ralf Koneckis: Der Name der Stadt Soest in Thidrekssaga und Urkunden
19 Uhr: Hans Pröpper: Der Streit der Königinnen

Sonnabend 20. Okt. 2012 – Soest- Tagungsstätte ev. Frauenhilfe, Feldmühlenweg 15

09 Uhr: Werner Keinhorst: Der Helden Tod im Ehebett
10 Uhr: Johanna Kausch-Florin: Liebe und Ehe im frühen Mittelalter
11 Uhr: Christiane Kielmannel: Das germanische Eherecht
12.30 Uhr: Mittag
15 Uhr: Stadtführung: Das „römische Soest“
Tagungsstätte
17 Uhr: Horst Leiermann: Römische Spuren in Soest
19 Uhr: Edo Oostebrink: Die Hunenschlacht bei Groningen, anschließend Filmabend: Ein VHS-Film aus dem Jahre 1992 über Heinz Ritter-Schaumburg

Sonntag 21. Okt. 2012 – Soest – Tagungsstätte ev. Frauenhilfe, Feldmühlenweg 15

10 Uhr: Ralf Koneckis: Die Gründung der Stadt Soest nach der Thidrekssaga
11 Uhr: Jörg Meyer zu Theenhausen: Varus und die Nibelungen
12.30 Uhr Mittag
14 Uhr: Aussgrache: „Römische Spuren“ in Soest

Veranstalter: Ralf Koneckis, Eichhoffstr. 29, 44229 Dortmund, Ruf 0231/7757628
Tagungskarte: 30 EUR, Tageskarte Sa 15 EUR, Einzelveranst. 5 EUR, Ermäßigungsberechtigte 2,50 EUR (Änderungen vorbehalten)

Römische Spuren in Soest

Die Stadt Soest gehort zu den wenigen Städten Westfalens, die eine eigene Stadtarchäologie unterhält, was die geschichtliche Bedeutung der „Ehrenreichen“, wie die Hansestadt im Mittelalter genannt wurde, unterstreicht, In seinem Beitrag zur Soester Stadtgeschichte „Von den Anfängen zur mittelalterlichen Großstadt“ bewertet W. Melzer die Geschichte vorsichtig neu (2010, S. 50): „In jüngster Zeit hat eine Reihe von Neufunden im Hellwegraum gezeigt, dass möglicherweise Erze und Metalle … in das römische Reich exportiert worden sind. … Es ist durchaus möglich, dass in der „Friedensphase“ der Okkupationszeit … das nördliche Sauerland von den Lippelagern her über die Hellwegzone erschlossen wurde.“ Hier knüpft der Werdener Referent H. Leiemann an, der sich als Architekt mit dem Städtebau zur römischen Zeit und des Mittelalters beschäftigt hat. Rechteckige Stadtgrundrisse sind nur seit dem 11 Jahrhundert angelegt worden. Wird eine Stadt vor dieser Zeit urkundlich erwähnt, geht deren rechteckiger Grundriß mit hoher Wahrscheinlichkeit auf eine römische Lagergründung zurück. Wie jüngst die Entdeckung eines Römerlagers bei Olfen gezeigt hat, muß das Netz der römischen Befestigungen in Westfalen als viel dichter angenommen werden, als dies bisher geschehen ist. Soest ist als Verkehrsspinne nicht nur Stützpunkt des Ostwesthandels entlang des Hellweges und zwischen Kölner Bucht und Ostwestfalen, sondern auch ein Halt- und Umschlagsplatz von Waren zwischen Lippe und Möhne, zwischen dem römischen Lager Kneblinghausen im erzreichen nördlichen Sauerland und dem Transportweg entlang der Lippe. Aus seiner Sicht als Fachmann für den historischen Städtebau gibt es nach Auffassung von H. Leiermann genug Hinweise, Soest als römische Stadtgründung anzusprechen. Mit einem fächerübergreifenden Ansatz können weitere Fortschritte in der Klärung dieser für die Geschichte der Stadt Soest nicht unwichtigen Frage erzielt werden.

Das römische Soest nach Horst Leiermann

Das römische Soest nach Horst Leiermann