Ein Kommentar zur Eröffnung der Ausstellung „Mythos Varusschlacht“ in Detmold

von Christian Hinder

Etwas verloren und sichtlich unwohl fühlend wirkte die Kanzlerin während ihres Besuchs in Detmold. Anlässlich der Eröffnung der „Sonderausstellung von europäischem Rang“ im Lippischen Landesmuseum, war sie mit einem Hubschrauber eingeflogen .

Wie sollte sich Frau Merkel als eine gelernte Physikerin auch sonst fühlen, die es von Haus aus gewohnt ist naturwissenschaftlich (Gebot der Logik) zu denken, angesichts einer Ausstellung, die ein künstlich geschaffenes Thema „Mythos“ in den Mittelpunkt stellt (wie plausibel „logisch“ ist das Ganze…?)

„Unwohlsein“ ist wohl der richtige Ausdruck und drückt das Gefühl aus, was einem überkommen muss, wenn man sich mit dem Hintergrund und der Entstehungsgeschichte der „Jubiläumsfeierlichkeiten 2009″ auseinandersetzt.

Dieses Unwohlsein ist denen sicherlich fremd, die sich eifrig wie Satelliten um einen Stern, um die Kanzlerin scharrten, in der Hoffnung von ihr zur Kenntnis genommen zu werden und ihre Gunst , wenn auch nur für einen Moment zu erhaschen – früher hätte man diese Leute als „Hofschranzen“ bezeichnet.

Ein sichtlich emotionalisierter Museumsleiter zeigte sich überglücklich und betroffen zugleich, hätte er Frau Merkel doch gerne die ganze Ausstellung gezeigt…. stellt doch der Besuch der Kanzlerin eine ganz besondere Ehrung dar, ganz sicher der Höhepunkt eines verbeamteten Lebens in der Provinz.

Politik funktioniert eben anders und hat mit dem Gebot der Logik wenig gemein. Erst recht, wenn es sich wie bei der Varusschlacht um ein historisch besonders schwieriges (deutsches) Thema handelt. Ein unverkrampfter Umgang sieht anders aus.

Die Menschen in Lippe dürfen das mit dem politisch motivierten und zugeteilten Thema „Mythos“ schmerzlich erfahren. Politisch durch die Ministerien der Länder NRW´s und Niedersachsens seit 1997/98 entschieden wurde die „Schlacht“ ins niedersächsische Kalkriese verlegt. Man macht sich eben die Welt, wie sie einem gefällt…. Dafür gab es dann viele Millionen Euro an öffentlichen Geldern – seid umschlungen Millionen. Schweigegeld oder Gratifikation für wissenschaftliche Fehlentwicklungen?

So wie die Kanzlerin gekommen war verschwand sie dann auch wieder. Kurz und bündig. Das sagt dann auch schon alles….