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Legal, illegal … – neue Millionen für eine Chimäre?

Varus Forscherin Wilbers Rost fordert neue Gelder für Kalkriese

von Christian Hinder

Dumm ist wer Dummes tut. Das Jubiläumsjahr 2009 neigt sich allmählich dem Ende und schon richtet man in Kalkriese den Blick nach vorn. Eine erklägliche Summe von mindestens 5 Millionen EUR an öffentlichen Geldern hat man dort für das Ausrichten der Aktivitäten erhalten, die in Zusammenhang mit den Feierlichkeiten 2009 stehen.

Seit nunmehr 20 Jahren wird in Kalkriese gegraben und geforscht. Den Beweis für den selbstverpassten Titel „Ort der Varusschlacht“ zu sein, bleibt man in Kalkriese der Öffentlichkeit indes weiterhin schuldig. Stattdessen setzt man dort auf die Strategie seine Existenz mittels einer „Indizienkette“ zu rechtfertigen.

Da man frisches Geld für zukünftige Grabungen und für das Projekt braucht, bedient man sich in Kalkriese nun eines altbewährten Tricks, geht fröhlich in die Presse und beglückt die Öffentlichkeit mit „neuen Funden“ und gaukelt vor, nun aber den Durchbruch geschafft zu haben. Schließlich werde man sich sicherer und noch immer sicherer.

Aber um richtig sicher gehen zu können, so wirklich und richtig sicher, also definitiv sicher, tja, dazu benötige man in Kalkriese – na was wohl? Geld natürlich, neues, frisches öffentliches Geld. Sicher, das war zu erwarten. Nicht mehr aber auch nicht weniger. Der Preis für die wissenschaftliche Sicherheit eben.

So wie man es in Kalkriese seit vielen Jahren wieder und wieder tut. Ohne dadurch jedoch an Glaubwürdigkeit zu gewinnen (gezielte Desinformation nennt man das bei politisch ideologisch motivierten Projekten).

Beweise“, die einen wissenschaftlichen Horizont zur Varusschlacht These nur denjenigen erschließen lassen, der in Kalkriese beschäftigt ist oder von dem Kalkriese-Projekt seine Daseinsberechtigung finanziert. Frech und unverhohlen spielt man mit seinem wissenschaftlichen Titel, dem damit in aller Regel verbundenen öffentlichen Ansehen, um die „Beweise“ glaubwürdiger erscheinen zu lassen.

Eine Fiktion wird aber nicht dadurch glaubwürdiger indem man sie ständig wiederholt. Eine höchst befremdliche Form der Selbstwahrnehmung oder Eigenreflektion. Die verbeamtete Amtsforschung leidet dort ganz offensichtlich zunehmend unter anhaltendem Realitätsverlust. Gar unter eine Varus-Psychose?

In vergleichbaren Fällen würde man die Forderungen der Varus Forscherin Wilbers Rost als skrupellos bestenfalls respektlos auf jeden Fall aber als unbegründet gegenüber der seriösen wissenschaftlichen Forschung bezeichnen. In Kalkriese scheint man sich sicher und wohl in dem Bewusstsein, das die Politik es für Kalkriese erneut richten wird. So wie die Länder Niedersachsen und NRW es bei der politischen Absprache zu den Jubiläumsfeierlichkeiten 2009 schon mal getan haben und der Region OWLippe einen irreparablen Schaden beschert haben.

Ähnliche Vorgänge kennt man eigentlich nur aus Fernseh-Dokus, wenn dort über unfreie Bananenrepubliken deren totalitären Machthabern und ihren Machenschaften berichtet wird.

So verkommt die Wissenschaft zunehmend und demontiert sich für Geld selbst.